Mittwoch, 9. September 2015

Bericht vom Seminar 2015: Dienstag, 28.07.2015, am Nachmittag

Ida Zinger: Educating against Racism
Die Referentin geht von der Leitfrage aus, wie bei Schülern und Schülerinnen ein kritisches Denken gefördert werden könne (Denkkompetenz).
Folgende Faktoren werden herausgestellt:

-          Kompetenzen wie Flexibilität, vernetztes Denken und Kreativität.  

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            Kritikbereitschaft und Kritikfähigkeit, auch gegenüber der eigenen Person.
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            Argumentationsbereitschaft (eigene Argumente formulieren und andere reflektieren).
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Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernprozess.

Anhand von Gemeinsamkeiten (Bräuche, Essen) kann auf das positive „Wir“ fokussiert werden („Macht des Wortes“).

16:00 Uhr -17:30 – Katja Gille: Everyone is different
Die Themen „Toleranz“ und „Akzeptanz“ werden in der Grundschule behandelt. Katja Gille stellt sehr überzeugend ihr Projekt mit Grundschulschülern/-schülerinnen vor. Anhand des Liedes „Im Land der Blaukarierten“ können Toleranz gegenüber anderen Kulturen und „Anderssein“ eingeübt werden. Die sich anschließende Behandlung des Buches „Elmar“ von David McKee sollen Selbstbewusstein, alternative Lebensformen, Toleranz und Teamfähigkeit bei Grundschülern und Grundschülerinnen verstärken.
Folgende Leitfragen führen zu Empathie und Solidarität mit anderen: a) Wie fühlt sich Elmar?; b) Wie sehen ihn die anderen Elefanten?; c) Wer hat sich schon mal so gefühlt?; d) Wer hat schon mal eine unangenehme Situation erlebt?
Die sich anschließende Diskussion über Integrationsprobleme, Akzeptanz des anderen in seiner Andersartigkeit  im erzieherischen Prozess iar vielschichtig und sehr informativ.    
17:45 – 19:00 Uhr – Mali Noyman: Teachers in the Ghettos
Die Referentin beschreibt anhand eindrucksvoller Videoaufnahmen die Lage im Warschauer Ghetto. Die Eltern leisteten Zwangsarbeit, begingen Selbstmord oder wurden deportiert. Schulen wurden eingerichtet, aber die Konditionen waren grauenhaft. Die Kinder verfassten Tagebücher (als Therapie), archiviert im Yad Vashem. Herausragend war die Arbeit von Mira Bernstein (1908-1943), Leiterin eines Gymnasiums von Vilna, die die Erziehungsarbeit im Ghetto organisierte und anhand von Theaterspielen das schwere Los der Kinder erleichterte. Sie kam in einem Vernichtungslager ums Leben.
 Ein anderer Lehrer Freddi Hirsch (1916-1943) setzte sich für tschechische und jüdische Kinder in Theresienstadt ein.
Der Vortrag löst große Emotionen in der Gruppe aus. Teilnehmer /Teilnehmerinnen berichten über die Shoah und von eigenen Verlusten in der Familie: „Die Shoah lässt uns nicht los.“ 
-          Die frühe Vermittlung der Shoah in den israelischen Kindergarten soll Traumatisierungen vorbeugen. Das Thema des geistigen Widerstandes als Stärke des menschlichen Geistes wird zur Diskussion gestellt.

-          Die starke Betroffenheit aller Kursteilnehmer (-innen) führt zu einer frühzeitigeren Beendigung dieses Themas.


Dr. Christiane Goldenstedt

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