Mittwoch, 9. September 2015

Bericht vom Seminar 2015: Montag, 27.07.2015, am Vormittag

The Contribution of Germany’s Jews – Yaron Naim – Juden in der Weimarer Republik
1.      Wie lebten und erlebten sie diese Zeit
-          „Ich bin Deutscher und dann Jude – ich kann nicht anders“ Juden waren assimiliert
-          Solche und ähnliche Aussagen wurden von verschiedenen jüdischen Bürgern in Deutschland dieser Zeit gemacht
-          Die deutsche Erziehung stand im Vordergrund
-          Der Zwiespalt zwischen Deutschsein und Judesein vergrößerte sich im Laufe der Zeit
-          „Deutsche gegen Deutsche“ wurde zum Problem
-          „Sei Jude in deinen 4 Wänden und Mensch draußen“ (Aussage von Mendelson) ließ sich nicht mehr so einfach realisieren
-          1929 große Auswanderungswelle nach Israel von 60.000 Juden
-          5. Große Alija nach Israel, Intelligenz wanderte aus Deutschland aus (Musiker, Künstler, Universitätsprofessoren, Mediziner) und gingen in die Kibbuzim, trugen zum Siedlungsprozess bei.
Dieser Beitrag berührte mich sehr, mein Vater (geb. 1909) erzählte viel aus dieser Zeit und schrieb einen Artikel „Als Jude in fünferlei Deutschland – Kaiserreich, Weimarer Republik, Naziregime, DDR und BRD). 
Die Aussage, die mir haften blieb war die von Heine: „ Dort, wo man Bücher verbrennt, wird man auch Juden verbrennen“ – eine unglaublich tief gehende Aussage, die leider zutraf.

The Life of Margaret Turnovsky, from Berlin to Israel – Christiane Goldenstedt
2.      Margarete Turnovsky – Pinner war Feministin und Zionistin
-          Sie hat sich schon früh für die Gleichstellung der Frau engagiert
-          Ihr Ziel – sozialistische Friedensordnung
-          Durfte schon mit 1917 studieren, gründet Bund zionistischer Frauen
-          1925 heiratet sie in Jerusalem, geht 1927 zurück nach Deutschland
-          Bleibt in Verbindung mit Israel
-          Betreut osteuropäische Flüchtlinge
-          Geht 1933 zurück nach Deutschland der Kinder wegen
-          Kämpft trotz widriger Umstände( successive Entmenschlichung durch antijüdische Gesetzgebung)   für ihre Ziele
-          Geht zurück nach Israel und stirbt 1982 in Tel Aviv
Dieser Vortrag war für mich ein sehr wunderbarer Vortrag, da jüdische Feministinnen und Zionistinnen kaum publik sind.  Auch stand der Vortrag unter dem Motto „ Zukunft braucht Erinnerung“ . Dieses Motto lässt erkennen, dass wir uns in Deutschland der Verantwortung immer wieder bewusst sein müssen und danach zu handeln haben, sprich, in die Schulen tragen und mit entsprechender Aufarbeitung in den Unterricht als feste Größe integrieren müssen (z. Bsp.  Erarbeitung eines Schicksales aus der Zeit der Shoa anhand einer Biographie) !
Eine weitere Möglichkeit für den Unterricht: Ein jüdisches Jahr mit  Überlebenden des Holocaust begleiten und erleben, was Judentum bedeutet. 



Nicole Noa-Pink

Bericht vom Seminar 2015: Mittwoch, 29.07.2015, am Vormittag

Beiträge von Franz Dwertmann, Miriam Hannig und Reuven Grimberg-Adir. Die Beiträge von Miriam und Reuven sollten ursprünglich parallel stattfinden, wurden dann aber für alle Hörer zugänglich gemacht, allerdings verkürzt und nicht in Workshop-Format.


I. Franz Dwertmann: Israels Image in deutschen und deutsches Image in israelischen Schulbüchern
Teil 1:

Zur Einführung des Beitrags -  Frage: Welche Kollegen setzen Schulbücher im Unterricht ein? Antworten: Abhängig vom Fach, von der Alterstufe, von Schulart, von Unterrichtssituation etc. Beiden Seite waren offen für eigenes Material, aber auch für den Einsatz von didaktisch/ pädagogisch fundierten Unterrichtswerken. Es wurde von deutscher Seite angemerkt, dass ein Lehrwerk mehrere Qualitätsprüfungen zu überstehen hat, bevor es im Unterricht eingesetzt werden kann.

Der Beitrag selber dann gestaltete sich in Form eines Berichts über die Kommission von deutschen und israelischen Experten. Thema: Darstellung des Holocaust in deutschen und israelischen Schulbüchern und der Frage des "Images of the other".

Der Vortragende wies darauf hin, dass Sozialkundebücher (außer Politik- und Geschichtsunterrichtswerke) neu in die Untersuchung aufgenommen wurden.

Die Kommission hat:  - Veränderungen zw. 1985 und 2010 (z. Bsp. Ost-Westkonflikt)
- Neue Generationen von Schülern (Türken in D.), Lehrern,
                                     Büchern
- eine didaktive Aufbereitung des Unterrichtsstoffes
mit in ihre Untersuchung aufgenommen.

Kommission:
Arbeitsgruppen bestehend aus: Wissenschaftlern/ Fachdidaktikern/ Pädagogen
Hilfestellung bez.  wissenschaftliche Beratung (Moffitt)/ methodischem Prozedere/ Untersuchung der jeweiligen Schulbüchern+Analyse/ Übersetzungen
Unterschiedliche Schulbuchsysteme, unterschiedliche Werke (u.a. Auswahl aus 1200 SB in D - 94 ausgewählt, 120 in I - 44 ausgewählt), unterschiedliche Darstellung des Holocaust (in 28 dt. Schulbüchern) mussten berücksichtigt werden.

Reaktionen in D.: s. TAZ Bericht und Kommentar (Datumsangabe nicht vorhanden).

Schulbuchdiskussion: Dazu verwies der Vortragende auf das Eckert-Institut als internationalen Vergleich.

Kriterien:
How to deal with emotions/ The resistance of the student/ Create atmosphere/ Priority: victims, offenders, bystanders/ Transfer to present society/ Transfer to other peer groups (Roma, Sinti etc.)/ Opferdiskussion
Das Institut gibt keine Empfehlungen für Lehrer.
Teil 2:

Darstellung des Holocaust in deutschen Geschichtsbüchern:

Kritik positiv:
- Thema ist verpflichtend → Zivilisationsbruch/ Singularität/ chronologische
  Darstellung
- viele Quellentexte → auch aus Täterperspektive: Agitation und Verfälschung
- Darstellung der Gegenwehr der Juden, da wo realistisch, aber auch wo nicht.
- Berichte von Betroffenen (noch mehr wäre wünschenswert)  bez. auch auf Jetztzeit:
  Berichte von Gleichaltrigen - Verbindung zu heutigen Gefahren.

Kritik negativ:

- Teilhabe an kulturellem Leben findet zu wenig oder gar keine Darstellung.
-  sprachlich: zu viele Passivkonstruktionen
-  keine Kontextualisierung der Fotos
-  zu starke Fixierung auf prominente Nazis, Eigenverantwortlichkeit der "kleinen
   Leute" mehr in den Vordergrund rücken.
-  Es wird zu stark die deutsche Seite betont. Andere Länder mit einbeziehen. Allg.
   Verweis der Unmenschlichkeit im Menschen fehlt.
-  Vergessen wird eine Darstellung aus der Sicht Osteuropas.
-  Die Darstellung Israels allg. in deutschen Geschichtsbüchern: Zu stark auf den
   Nah-Ost-Konflikt reduziert
                  
Darstellung Deutschlands in israelischen Geschichtsbüchern:

→ einheitliche Menschheitsgeschichte
→ D wird umfassend behandelt
→ Zeit nach dem 2. Weltkrieg spielt D keine Rolle
→ Lehrplan für Geschichte in der Oberstufe: jüdische Geschichte
→ sachliche Darstellung der Judenverfolgung im Mittelalter
→ Darstellung des 19. Jh als Sonderweg der deutschen Geschichte: wird kritisiert.
→ so auch: Weimarer Republik als Nur-Vorgeschichte für den Nationalsozialismus
→ gelobt: allgemeine Offenheit für Geschichte (?)

Fragen an die Schüler werden in den Geschichtsbüchern formuliert so z.B.:

- Mitverantwortung der deutschen Bevölkerung am Holocaust?
- Ist der Antisemitismus in D (Europa) verwurzelt?
- Wurde Völkermord geplant?

Teil 3:

Fragen und Anmerkungen:

Annika: Wer sind "Juden" eigentlich?
Dazu Anregungen: Sprechen über das Judentum. Reflektieren über das Judentum in komplexeren Zusammenhängen.

Franz: Kritik an Schulbüchern: Zwänge/ Platzmangel/ Darstellung in dt. Geschichtsbüchern auf 6 Seiten (was? Holocaust/ heutiges Israel???)

Ida: Nicht nur Juden sind verfolgt und ermordet worden. Wird diese Tatsache auch in den deutschen Geschichtsbüchern dargestellt? Antwort: Ja.

Mittelalterdarstellung in israelischen Geschichtsbüchern: D hat keine große Gewichtung, sondern der Islam, das Christentum und die Reformation.

Neues D ist in den israelischen Geschichtsbüchern so gut wie nicht vertreten.

Ilke: Kommentar: D gab es nicht im Mittelalter.



      II. Reuven Grimberg-Adir: The Power of Caricatures

Der Referent untersuchte den Antisemitismus in Karikaturen. Eine Unterscheidung von Israel (Staat), Judentum, Zionismus gibt es, spielt jedoch in ihrer defätistischen Aussage keine Rolle. Beisp. Die israelische Armee wird in Wehrmachtsuniform dargestellt, die Shoa und die Palästinaproblematik, Sperranlage zw. Israel und palästinensischem Gebiet mit Mauer von Auschwitz gleichgesetzt.  

Definition der Karikatur: Übertreibung gewisser Charakteristiken zum Zwecke der Propaganda, aber auch eingesetzt als Werbeinstrument. Eine Karikatur unterliegt keiner "Wissenschaftlichkeit", spricht letztendlich nur Emotionen an.

Frage: An wen ist Karikatur gerichtet?
Offen. Heute übers Netz verbreitet an jeden, der sich als Adressat sieht. Verbreitung weltweit. Breitenwirkung. Dazu: Unterschwelliger (versteckter) Antisemitismus lässt sich über Karikaturen gut transportieren.

3 D-Standard, der in diesen Karikaturen zu finden ist: Dämonisierung, Diffamierung, double Standard.

Andererseits: Wann ist Kritik (z. Bsp. gegenüber dem israelischen Staat geäußert) nicht antisemitisch?

Fragen und Anmerkungen wurden während des Vortrages beantwortet bzw. entgegengenommen.

Fazit: Durch die weltweite Vernetzung wird dem Antisemitismus Vorschub geleistet; Karikaturen sind "exzellente Transporteure".
Aufklärung ist beste Vorsorge.





III.            Miriam Hannig: "Auschwitz will never return", Students` Tour

Motto: Dass Auschwitz nie wieder sei! In Anlehnung an Adornos Zitat: Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die beste Erziehung.

Bericht von der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz im 70-zigsten Jahr der Befreiung.


Ziele dieser Fahrt waren: 

Wie soll die Wissensvermittlung stattfinden (päd./ meth. Ansatz)?
Welche pol. Message soll diese Vermittlung beinhalten?
Welche Schlüsse sind zu ziehen?

Die aufkommende Frage war: Was kann besser in der Vermittlung (des Holocaust) gemacht werden?

Die Referentin berichtete über die gegenwärtige Situation in Bayern.
Eine Gedenkstättenfahrt (Besuch eines Konzentrationslagers) muss in Klasse 9 Hauptschule gemacht werden. Bei Förderschulen handelt es sich um eine Kann-Bestimmung.

Antrag (von wem? an wen?): Soll für alle Schularten verpflichtend sein.

Anschließende Diskussion über Verpflichtung oder nicht.

Israelischer Anmerkung: Beitrag zum Rabi-Gedenktag.

Hans.Martin Trichtinger

Bericht vom Seminar 2015: Dienstag, 28.07.2015, am Nachmittag

Ida Zinger: Educating against Racism
Die Referentin geht von der Leitfrage aus, wie bei Schülern und Schülerinnen ein kritisches Denken gefördert werden könne (Denkkompetenz).
Folgende Faktoren werden herausgestellt:

-          Kompetenzen wie Flexibilität, vernetztes Denken und Kreativität.  

-
            Kritikbereitschaft und Kritikfähigkeit, auch gegenüber der eigenen Person.
-
            Argumentationsbereitschaft (eigene Argumente formulieren und andere reflektieren).
-
Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernprozess.

Anhand von Gemeinsamkeiten (Bräuche, Essen) kann auf das positive „Wir“ fokussiert werden („Macht des Wortes“).

16:00 Uhr -17:30 – Katja Gille: Everyone is different
Die Themen „Toleranz“ und „Akzeptanz“ werden in der Grundschule behandelt. Katja Gille stellt sehr überzeugend ihr Projekt mit Grundschulschülern/-schülerinnen vor. Anhand des Liedes „Im Land der Blaukarierten“ können Toleranz gegenüber anderen Kulturen und „Anderssein“ eingeübt werden. Die sich anschließende Behandlung des Buches „Elmar“ von David McKee sollen Selbstbewusstein, alternative Lebensformen, Toleranz und Teamfähigkeit bei Grundschülern und Grundschülerinnen verstärken.
Folgende Leitfragen führen zu Empathie und Solidarität mit anderen: a) Wie fühlt sich Elmar?; b) Wie sehen ihn die anderen Elefanten?; c) Wer hat sich schon mal so gefühlt?; d) Wer hat schon mal eine unangenehme Situation erlebt?
Die sich anschließende Diskussion über Integrationsprobleme, Akzeptanz des anderen in seiner Andersartigkeit  im erzieherischen Prozess iar vielschichtig und sehr informativ.    
17:45 – 19:00 Uhr – Mali Noyman: Teachers in the Ghettos
Die Referentin beschreibt anhand eindrucksvoller Videoaufnahmen die Lage im Warschauer Ghetto. Die Eltern leisteten Zwangsarbeit, begingen Selbstmord oder wurden deportiert. Schulen wurden eingerichtet, aber die Konditionen waren grauenhaft. Die Kinder verfassten Tagebücher (als Therapie), archiviert im Yad Vashem. Herausragend war die Arbeit von Mira Bernstein (1908-1943), Leiterin eines Gymnasiums von Vilna, die die Erziehungsarbeit im Ghetto organisierte und anhand von Theaterspielen das schwere Los der Kinder erleichterte. Sie kam in einem Vernichtungslager ums Leben.
 Ein anderer Lehrer Freddi Hirsch (1916-1943) setzte sich für tschechische und jüdische Kinder in Theresienstadt ein.
Der Vortrag löst große Emotionen in der Gruppe aus. Teilnehmer /Teilnehmerinnen berichten über die Shoah und von eigenen Verlusten in der Familie: „Die Shoah lässt uns nicht los.“ 
-          Die frühe Vermittlung der Shoah in den israelischen Kindergarten soll Traumatisierungen vorbeugen. Das Thema des geistigen Widerstandes als Stärke des menschlichen Geistes wird zur Diskussion gestellt.

-          Die starke Betroffenheit aller Kursteilnehmer (-innen) führt zu einer frühzeitigeren Beendigung dieses Themas.


Dr. Christiane Goldenstedt

Bericht vom Seminar 2015: Dienstag, 28. Juli 2015, am Vormittag

Am Morgen spülen wir unsere Müdigkeit bei einem kurzen Besuch am Strand mit dem Meerwasser fort. Am Vorabend hatte uns Yael durch Tel Aviv geführt, wir waren bei den vielen Bauhaus-Gebäuden gewesen, beim Staatstheater, beim Rathaus, bevor wir erschöpft ins Hotel zurückgekehrt waren. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit verschiedenen Leckereien starten wir also in den heutigen Seminartag.

Die Referentin Anat war bereits vor zwei Jahren beim Seminar in Berlin dabei. An diesem Morgen macht sie die deutsch-israelischen Beziehungen zum Thema und zeigt eindrücklich, wie wichtig Deutschland besonders in den ersten Jahren für den neuen Staat Israel war. Nach dem Unabhängigkeitskrieg 1947/48 und der Staatsgründung gab es in Israel eine kaum vorstellbare Masseneinwanderung, die das junge Land vor große Herausforderungen stellte. Auch deshalb wurden schon früh Verhandlungen mit Deutschland über Wiedergutmachungsleistungen angestrebt, Überlegungen dazu hatte es bereits während des Zweiten Weltkriegs in der Jewish Agency for Palestine gegeben. Mit der Gründung der Bundesrepublik, der Währungsreform, der Einführung der sozialen Marktwirtschaft und dem Marschallplan, der in Westdeutschland einen Wirtschaftsaufschwung ermöglichte, waren die Bedingungen für Wiedergutmachungen gelegt. 1952 unterzeichnet der westdeutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der israelische Außenminister Mosche Scharett das Luxemburger Abkommen, mit dem sich die Bundesrepublik zu Zahlungen für einen Zeitraum von zwölf Jahren verpflichtete. Dieses Abkommen war allerdings auf beiden Seiten sehr umstritten. Im Bundestag konnte Konrad Adenauer nur durch die Stimmen der SPD eine Mehrheit für das Abkommen erreichen. In der Knesset gab es kontroverse, emotionale Auseinandersetzung, auch in der israelischen Öffentlichkeit wurde Ministerpräsident Ben Gurion kritisiert. Die wirtschaftlichen Hilfen für Israel, die aus Zahlung und aus westdeutschen Waren und später auch Waffen bestanden, waren für den Aufbau des jüdischen Staats von fundamentaler Bedeutung. Diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel wurden offiziell allerdings erst in den 1960er Jahren aufgenommen. Heute ist Deutschland neben den USA ein wichtiger politischer Verbündeter von Israel. In der Diskussion im Seminar wird deutlich, dass die israelischen Seminarteilnehmer_innen ein sehr positives Bild von Deutschland haben und besonders unsere Kanzlerin Angela Merkel schätzen, was ich sehr interessant finde.



Auch die nächste Referentin Sharon war vor zwei Jahren mit in Berlin, wo ihre Eltern gelebt hatten, bevor sie in den 1930er Jahren in die USA emigrierten. Sie stellt uns im Seminar ein Projekt vor, dass sie mit israelischen und deutschen Studierenden durchgeführt hat, die nach einer inhaltlichen Auseinandersetzung Briefe an Holocaust-Überlebende in der eigenen Familie bzw. an die eigenen Großeltern schrieben und ihre Gefühle dabei reflektierten. Die Auszüge aus den Briefen, die Sharon vorstellte, zeigten nicht nur die Emotionalität, sondern auch Zuversicht für die Zukunft nach der Auseinandersetzung. Vor dem Mittagessen stellte Ida, die in einem Kibbuz im Norden von Israel lebt und als Lehrerin arbeitet, Beispiele aus ihrem Unterricht vor, mit denen sie das kritische Denken bei den ihren Schüler_innen fördert vor. 

Ilke Glockentöger

Deutsche-israelische Gewerkschaftsbeziehungen im Bildungsbereich

Die Beziehungen zur israelischen Lehrergewerkschaft Histadrut Hamorim haben sich in Jahrzehnten entwickelt und stellen einen integralen Teil der internationalen Gewerkschaftsbeziehungen der GEW dar. Dies wird durch die regelmäßigen gegenseitigen Besuche, vor allem aber durch das alle zwei Jahre stattfindende Deutsch – Israelische Gewerkschaftsseminar dokumentiert. Die Friedrich-Ebert-Stiftung Tel Aviv ist Mitveranstalter.
Das letzte Seminar fand im Juli 2015 in Tel Aviv statt.


Micky Drill (FES Tel Aviv), Franz Dwertmann und Katharina Kaminski (GEW), Avraham Rocheli (Histadrut HaMorim)